Pluto und Pumuckl – wir werden sie nie wiedersehen

•17. März 2010 • Kommentar verfassen

Anfang des Jahres mussten wir unsere beiden Anemonenfische Pluto und Pumuckl schweren Herzens an einen anderen Meerwasserbesitzer abgeben. Der Grund dafür war der Streß mit unseren beiden „Anemonenbesitzern“ Pauline und Pluppi, die immer wieder mit aggressiven Attacken ihre Anemone verteidigen wollten.

Pluto und Pumuckl kamen aber in gute Hände und hatten einen Volltreffer gelandet, wenn man das so sagen kann. Die Beiden lebten seit dem in einem sehr schönen und auch wesentlich größerem Becken. Sie hatten sich dort gut eingewöhnt.

Gestern nun erhielten wir aber die traurige Nachricht, dass die Beiden nicht mehr leben. Sie wurden aus ihrem noch so jungen Leben gerissen durch einen tückischen Tod. Es muss in der Nacht zum 15. März passiert sein. Irgendetwas in dem Becken, vermutet wird eine Seewalze als Übeltäter, hat den gesamten Fischbestand des Aquarienbesitzers dahingerafft. Keiner der Fische hatte eine Chance gegen den wahrscheinlich toxischen Angriff, auch unser Pluto und unser kleiner Pumuckl nicht. Die einzigen Überlebenden dieses Super-GAUs sind Garnelen, Schnecken und diverses Grünzeug, wie z.B. Korallen. Nun steht dieses Becken vor dem kompletten Aus, wir werden einer der Garnelen ein neues zu Hause bieten.

Die Meerwasserbesitzer

Auf den neusten Stand gebracht

•10. März 2010 • Kommentar verfassen

Lang, lang ist es her… unser letzter Post. Aber nun wollen wir uns wieder einmal an Regelmäßigkeiten gewöhnen und die liebe Leserschaft über unsere beiden Meerwasserbecken informieren 🙂 .

Seit unserem letzten Post ist auch viel in beiden Becken, vor allem aber in dem Großen, passiert.

Hier zunächst zur Erinnerung erst noch einmal ein Bild vom „alten“ Stand im großen Meerwasserbecken:

Und dazu noch einmal der „alte“ Besatz:

  • 4 Anemonenfische
  • 1 Goldstirn-Schläfergrundel
  • 2 Weißbandputzergarnelen
  • 3 Einsiedlerkrebse
  • 1 Kupferanemone (für die „lieben“ Clownfische)
  • 1 Bäumchenweichkoralle
  • 1 grüne Röhrenkoralle
  • 1 Röhrenwurm
  • diverse Scheibenanemonen

Wie nun aber oben schon geschrieben, hat sich seit dem auch viel getan. Sowohl optisch als auch besatzmäßig. Aber fangen wir am Besten von vorne an 🙂 :

Die Kupferanemone

Lange hielt es die Anemone „hinten“ rechts im Becken. Sie zeigte sich, wie in einem älteren Post bereits geschrieben, in ihrer wahren Schönheit. Allerdings gab sie auch viel Grund für Stress im Becken, womit wir niemals gerechnet hätten (siehe Abschnitt Anemonenfische – nächster Punkt). Die Anemone fand ziemlich schnell zu ihr passende Nemos (oder andersherum 😉 ) und somit hatten wir ein Pärchen (Pauline und Pluppi), die sich mit der Anemone sichtlich wohl fühlten. Und die Anemone selbst fühlte sich auch sichtlich wohl und nahm an Größe im Vergleich zur damaligen Kaufgröße gut zu. Irgendwann kam es aber dann unserer „Anne“, wie wir immer zu sagen pflegen, in den Kopf, man könnte doch auch einmal einen neuen Standort im Becken ausprobieren. Also begann das bekannte Problem mit Anemonen: das WANDERN. Nach Beendigung ihrer Reise ließ sich dann unsere Kupferanemone „hinten“ links im Becken nieder. Die beiden dazugehörigen Anemonenfische wanderten natürlich mit 🙂 . Diese Wanderschaft brachte uns zu einer kleinen optischen Umgestaltung des Beckens und eben auch des Besatzes (siehe Anemonenfische). Auch auf ihrem neuen Plätzchen fühlt sich unsere „Anne“ sichtlich wohl und zeigt uns jeden Tag ihre volle Pracht und ihre beiden Schützlinge ebenso.

Die Anemonenfische

Wir hatten 4 Anemonenfische. Gern würden wir schreiben, dass wir auch immer noch 4 davon haben, aber leider ist dem nicht mehr so. Seit dem „Anne“ im Becken war, ging der Stress los. So hatten wir dann zunächst Pluto in das kleine Nanobecken von Dany umplatzieren müssen und alles war wieder Friede, Freude, Eierkuchen… bis die Kupferanemone auf die Idee mit der Wanderung kam. Da ging dann der Stress wieder von vorne los und Pauline und Pluppi, die beiden „Anemonenbesitzer“ stänkerten gegen Pumuckl. So entschlossen wir uns sehr schweren Herzens, dass wir in diesem Becken keine 4 Anemonenfische mehr unterkriegen und gaben Pluto und Pumuckl zu einem Bekannten. Dieser hat ein wesentlich größeres Becken und den Beiden geht es dort auch wahrscheinlich viel besser, als wenn sie bei uns immer in Stress leben müssten. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann noch einmal ein Wiedersehen der 4 in einem wesentlich größeren Becken bei uns. Die Hoffnung soll man ja schließlich nicht aufgeben 🙂 .

Die beiden „übrigen“ Anemonenfische, Pauline und Pluppi, machen sich jetzt bei uns im Becken durch die Abgabe von Pluto und Pumuckl ebenfalls weniger Stress und sie können nun ihre Anemone ganz genießen. Allerdings sind die Beiden oder zumindest Pluppi ganz schön mutig und „aggressiv“ auch uns bzw. Maik gegenüber. Jeden Freitag beim Saubermachen des Beckens gibt es ein paar Beißattacken von Pluppi in die Hand von Maik. Bis jetzt aber zum Glück immer noch ohne größere Blessuren auf der Seite von Maik. Pluppi lässt sich dabei nicht viel sagen.

Die Garnelen und Einsiedlerkrebse

Unseren beiden Weißbandputzergarnelen, Hubertus und Krümmel, geht es auch noch sehr gut. Die Beiden hocken die meiste Zeit am Tag zusammen an den Steinen und wenn es Futter gibt, sind sie immer flott zur Stelle. Kommt eine Garnele einmal nicht zum Füttern bzw. läßt sich extra bitten und nimmt doch kein Futter, kann man erahnen, dass sie sich in der dann kommenden Nacht wieder einmal häuten wird 🙂 . Das machen die Beiden auch relativ regelmäßig und am nächsten Tag kann man die alten Überreste einsammeln 😉 .

Bei den Einsiedlerkrebsen gibt es mittlerweile nur noch Rocky und King Lui. Die Beiden kommen untereinander gut aus, vertragen sich aber leider nicht mit anderen. Wir hatten den Versuch gemacht und einmal einen blauen Halloween-Einsiedlerkrebs eingesetzt, da Dany so einen unbedingt haben wollte. Leider fand das King Lui nicht so cool und ging ziemlich barsch gegen den Neuen vor. Letztendlich musste dieser dann mit seinem Leben bezahlen 😦 . So streunen eben momentan nur die beiden Einsiedler durchs Becken.

Goldstirn-Schläfergrundel Toto

Unsere Goldstirn-Schläfergrundel Toto fühlt sich auch sichtlich wohl bei uns. Zumindest haben wir diesen Eindruck 🙂 . Nach dem Toto zunächst eine kleine Neugestaltung in Hinblick auf den Bodengrund vorgenommen hatte (hier ein Häufchen Sand und da ein Häufchen Sand …) frisst er mittlerweile auch von der Pinzette bzw. hat er es sich angewöhnt zu betteln, wenn man vor dem Becken stehen bleibt 🙂 . Allerdings bringt ihm das nicht viel, denn es bleibt bei den gewohnten Futterzeiten und es gibt sehr sehr selten mal eine Ausnahme.

Ebenso ist uns auch aufgefallen, dass mindestens Toto, wenn nicht auch die anderen Fische, unterscheiden kann, wer zur Wohnungstür hereinkommt bzw. wer dann vor dem Becken steht. Sobald wir Besuch bekommen sieht man von Toto nicht mehr wirklich etwas. Sind es allerdings „nur“ wir, die durch die Wohnungstür kommen, dann ist er flott wieder zu sehen. Sehr interessant, dies zu beobachten 🙂 .

Weiteres „Grünzeug“ im Becken

Die Bäumchenweichkoralle ist in den letzten Monaten auch sehr gut gewachsen und hat sogar schon einen Ableger im Becken hinterlassen. Dieser „klebt“ aber etwas unglücklich an der hinteren Scheibe und kommt leider kaum zur Geltung.

Dafür kommt aber die grüne Röhrenkoralle immer noch sehr gut zur Geltung. Sie ist auch noch ein Stückchen gewachsen und zeigt sich auch jeden Tag, nach dem das Licht angegangen ist, in ihrer vollen Pracht.

Bei den Scheibenanemonen hat sich auch einiges getan. Die langweilig aussehenden „Standardmodelle“ haben sich irgendwie nicht wirklich durchsetzen können und sind hier und da so gut wie von der Bildfläche verschwunden. Vereinzelt sieht man noch Eine.

Die schöne Scheibenanemone mit den Nuppsen hat sich dahingegen sehr gut vermehrt. Anfangs hatten wir davon ja nur eine, wie in einem alten Post bereits schon berichtet wurde. Wir hatten diese Scheibenanemone dann gesondert gesetzt und auch zusätzlich ein wenig gefüttert und sie hat es uns gedankt und hat sich über den gesamten lebenden Stein vermehrt.

Jetzt strecken sich auf dem lebenden Stein jeden Tag mehrere dieser feinen Scheibenanemonen gen Licht und wiegen sich sanft in der Strömung 🙂 .

Neues in Sachen Besatz

Durch die „erzwungene“ Umgestaltung dank der Anemone und ihren beiden Schützlingen haben wir uns noch zu einem neuen Besatz sowohl in Form eines Fisches als auch in Form von „Grünzeug“ (wie Dany immer zu sagen pflegt) entschieden. Als neuen Fisch haben wir uns den Knut geholt, ein sehr schicker Gelbschwanzdemoiselle (Chrysiptera parasema). Er bringt noch einmal richtig schön zusätzliche Farbe ins Meerwasserbecken mit seinem leuchtenden Blau. Allerdings ist es uns bis jetzt noch nicht gelungen, den Knut auch auf einem Foto festzuhalten, denn jedes Mal, wenn Dany mit der Kamera vor dem Becken steht, ist Knut „unsichtbar“ und wartet ab. Aber den Kleinen erwischen wir noch 😉 .

Des Weiteren haben wir uns noch einmal eine Euphyllia zugelegt und bis jetzt schlägt sie sich wacker. Unser letztes Exemplar hatte sich leider nach und nach in Luft aufgelöst, was bei diesem Meerwasserexemplar nicht ungewöhnlich ist und auch nicht wirklich vermeidbar, aber doch immer wieder schade.

Und zum Schluss sei noch unsere ebenfalls neu dazugekommene Lederkoralle – Sarcophyton tenuispiculatum erwähnt, die sich bis jetzt auch sehr gut im Becken macht und auch nicht von dem staubaufwirbelnden Toto stören lässt.

Soviel erst einmal zu den Neuerungen in dem großen Meerwasserbecken und noch einmal eine kleine, neue Gesamtansicht des großen Beckens:

In dem kleinen Nanobecken von Dany hat sich nach Bruno nicht mehr all zu viel getan. Zwischenzeitig war, wie oben bereits erwähnt, Pluto hier mit untergebracht und nun ist Bruno wieder alleine mit der Garnele Kunibert und den beiden Einsiedlerkrebsen sowie den beiden „Sexy Shrimps“ im Becken.

„Grünzeugmäßig“ hat sich auch noch nicht viel getan. Wir haben eine kleine Bäumchenweichkoralle und 3 kleine „genoppte“ Scheibenanemonen im Becken. Danach kamen dann erst einmal die roten Algen über die gesamten lebenden Stein. Mittlerweile haben wir diese aber dank einem guten Präparat wieder im Griff und sie sind bis auf ganz wenige Stellen komplett verschwunden.

Die Meerwasserbesitzer

Bruno – Der Seegrasfeilenfisch

•14. September 2009 • Kommentar verfassen

Am 5. September war es wieder passiert. Wir waren wieder auf einer kleinen Tour in Goslar und umzu und wollten noch einen kleinen Abstecher in Richtung Liebenburg machen. Dort befindet sich ebenfalls ein Meerwasserfachgeschäft. Wir wollten zunächst nur schauen, da wir noch für das kleine Nanobecken eine Garnele suchen. Und da war es dann geschehen. In einem der vielen Becken schwammen ganz viele noch sehr kleine Seegrasfeilenfische. Da kamen die Erinnerungen an unseren Paul wieder. Und Dany fing an mit einem der Süßen zu liebäugeln :-). Und keine halbe Stunde später befanden wir uns auch schon auf dem Rückweg in Richtung Wernigerode, mit einem Seegrasfeilenfisch.

Der Transport lief ohne Probleme. Wir hatten ja schon von vorne herein die große Styropor-Transportbox mitgenommen. Zu Hause angekommen ging es wieder an die Eingewöhnung des neuen Mitbewohners für das kleine Becken von Dany. Darum kümmerte sich Maik, der alles vollstens unter Kontrolle hatte. Nach langer Zeit der Eingewöhnung durfte dann dieses Mal Dany den Neuen umsetzen, natürlich wieder mit der Hand. Alles hat wunderbar geklappt und der kleine Bruno (ja auf diesen Namen haben wir ihn getauft) schwamm durch das Becken und inspizierte es. Hier ein Schnappschuss von Bruno.

Bruno

Nun kam die weitere Eingewöhnungsphase im Hinblick auf Futter. Man muss dazu sagen, dass bis zu diesem Tage weder die Schnecke, noch Willi (der Einsiedlerkrebs) noch die beiden Hohlkreuz-Garnelen zugefüttert wurden. Es gibt bzw. gab bis dato genügend zu finden, alleine schon an Algen.

Nun mussten wir uns Gedanken um die weitere Fütterung machen. Wir gingen der Hoffnung nach, dass Bruno genauso „zutraulich“ werden kann wie Paul damals. Der konnte schließlich auch aus der Hand fressen und wußte genau, wann es für ihn Futter gab. Also versuchten wir es auch so bei Bruno. Allerdings müssen wir dabei berücksichtigen, dass es sich hier um ein kleines Becken handelt, in dem nicht alles sofort gefressen wird und somit auf die Wasserwerte gehen kann. Also mit Vernunft füttern :-).

Und so stehen wir seit diesem Tag mit der Pinzette vor dem Nanobecken und halten das Futter mit dieser hinein.

Die ersten beiden Tage war Bruno skeptisch und ließ sich nicht bitten. Aber nach wenigen Tagen hat er sich daran gewöhnt, wo das Futter herkommt. Er frisst jetzt von der Pinzette bzw. schwimmt er allem, was versucht abzuhauen, hinterher und verdrückt es. Sobald die Pinzette von uns ins Becken gehalten wird, kommt er nach vorne und läßt sich nicht immer lange bitten, sondern macht sich über sein Futter her.

Die Eingewöhnung von Bruno hat also sehr gut geklappt und wir hoffen, dass es dem Kleinen immer gut gehen wird und er nicht den gleichen Fehler macht wie Paul und einfach aus dem Becken springt. Eine Nachtbeleuchtung hat er dafür zusätzlich auch noch bekommen. So ist wenigstens immer ein wenig Licht im Becken, auch Nachts.

Und sollte Bruno schneller wachsen als gedacht, dann kommt es in unser großes Meerwasserbecken im Flur. Dort warten dann auch schon Glasrosen auf ihn, die wir momentan noch in Zaum halten können.

Die Meerwasserbesitzer

In Memory of Paul

•14. September 2009 • Kommentar verfassen

„Wer ist eigentlich Paul?“

Manche erinnern sich vielleicht noch an die damalige Fernsehwerbung für ein Lebensmittelprodukt. Nein, darum soll es hier nicht gehen, auch wenn ich eben zu Informationen gekommen bin, dass man auch Wodka (in Maßen natürlich) auch in sein Meerwasserbecken kippen kann. Nicht damit die Fische mal ein wenig Abwechslung haben, sondern damit man seine Wasserwerte in Bezug auf Nitrat und Phosphat in den Griff bekommen kann.

Es geht bei Paul auch nicht um das nervige kleine Nachbarskind, dass vor Jahren direkt neben uns gewohnt hat und man immer nur die Eltern rufen hörte PAUL! oder PAUL, LASS DAS!, wenn er denn wieder einmal Unsinn gemacht hatte oder einfach nicht hören wollte.

Nein, mit Paul meine ich unseren allerersten Fisch in unserem großen Meerwasseraquarium auf dem Flur.

Aber wie kamen wir zu unserem Paul, was ist Paul und wieso in „Memory of“? Fragen, die sich dem Leser jetzt stellen mögen, aber es soll auch prompt Antworten geben.

Wie bereits in einem älteren Post berichtet haben wir seit Anfang 2008 ein eigenes Meerwasserbecken. Damals haben wir bereits eingefahrene lebende Steine von unserem Meerwasserhändler des Vertrauens bekommen und konnten somit die überall im Internet beschriebene Einfahrphase überspringen. Der erste krabbelnde Bewohner und somit auch Wassertester war unser Einsiedlerkrebs Archibald. Bei genauem Betrachten unseres neuen Beckens vielen uns aber irgendwann auch die fast überall unter den Meerwasseraquarianern unbeliebten Glasrosen auf. Sie können zu einem Fluch werden und zum Beispiel andere Korallen so stark vernesseln, dass diese dann absterben. Mit Glasrosen ist also nicht unbedingt zu spaßen. Über unseren Fund im Aquarium setzten wir unseren Meerwasserhändler in Kenntnis und bekamen prompt Lösungsvorschläge. Einen Teil davon hatten wir auch schon selbst im weltweiten Datennetz recherchiert und probiert. Aber da gab es noch eine andere interessante Lösung. Es handelte sich dabei um einen Fisch, einen sogenannten Seegrasfeilenfisch (Acreichthys tomentosus). Der Name hat Dany zwar nicht viel gesagt, aber wir versuchten unser Glück und somit haben wir uns Ende Februar 2008 für unseren Paul entschieden und ihn mit nach Hause genommen.

Seegrasfeilenfische gelten unter Meerwasseraquarianern als Glasrosenvernichter, geben dazu aber keine Garantie. Man kann also auch einen Seegrasfeilenfisch erwischen, der Glasrosen nicht auf seinem Speiseplan beinhaltet. Nun gut… wir waren mit Paul wieder gut in Wernigerode gelandet und nun ging es an die Wassergewöhnung vor dem Umsetzen. Beim Blick in den Beutel mit Paul bekamen wir aber als noch ein wenig unerfahrene Seegrasfeilenfisch-Besitzer (was ein Wort) einen kleinen Schrecken. Paul schwamm mit seinem Hinterteil oben und wirkte eher wie ein Blatt im Wasser, als ein Fisch. Irgendwann, nach etlicher Zeit konnte Maik den Paul dann auch ins große Becken, sein neues Zuhause, umsetzen. Beim Umsetzen waren wir auch noch ein wenig skeptisch, ob diese Methode klappt, aber sie musste sein, denn das Umsetzen eines Seegrasfeilenfisches kann man nicht, wie gewohnt bei Fischen, mit einem Käscher machen. Der Seegrasfeilenfisch besitzt viele kleine Haken an seinem Körper, die man bei genauem Beobachten auch sieht, und er würde sich damit völlig im Netz des Käschers verfangen. Also muss man einen Seegrasfeilenfisch wie Paul mit der Hand in sein neues Becken umsetzen. Das hat auch wirklich gut funktioniert und wir konnten nun endgültig einen neuen Mitbewohner in unserem Becken begrüßen.

Nun fing es also an mit Paul im großen, großen Becken. Wie wird er auf unser Futter reagieren und wie macht er sich sonst? Das mit dem Futter haben wir für die ersten Tage gelassen. Da hatte er sich ordentlich, so wie wir es uns von ihm gewünscht haben, an den Glasrosen vergriffen und sie weitestgehend eliminiert. Dann kam die Frage auf, was geben wir ihm sonst noch zum Fressen. Wir fingen an mit Frostfutter, speziell mit Mysis. Da stand der Kleine drauf und hat es immer ordentlich verdrückt. Wir wollten ihm aber auch Abwechslung bieten und versuchten unser Glück mit Flockenfutter, denn mittlerweile hatten wir auch noch 2 kleine Nemos im Becken, die eher auf Flockenfutter standen. Das Flockenfutter ignorierte Paul aber vollkommen für die Nahrungsaufnahme und lies es immer an sich vorbei ziehen. Also gab es bei uns dann eben immer Flockenfutter und Frostfutter, aber alles in Maßen, denn man muss ja auch auf die Wasserwerte achten.

Paul kam in unserem Becken gut zurecht. Damals, beim Kauf von Paul, sagte unser Meerwasserhändler, der Fisch sieht zwar häßlich aus, aber er erfüllt seinen Zweck. Nun gut, Recht hat er ja mit dieser Aussage. Ein Seegrasfeilenfisch würde nie einen Schönheitswettbewerb gewinnen, aber die Glasrosen waren wir mit Paul los. Und ganz nebenbei, der Paul sah zwar nicht so süss aus, wie zum Beispiel ein Anemonenfisch, aber irgendwie war er cool. Seegrasfeilenfische wirken immer so ein wenig gestört 🙂 Sie können ihre Augen drehen. Sie halten inne mit dem Schwanz nach oben und schlafen teilweise auch so. Paul hat immer unter unserer Futterpumpe ausgeharrt und genächtigt :-). Ebenso können Seegrasfeilenfische auch ihre Farbe ändern und somit teilweise an die Umgebung anpassen. Wenn Paul auf der Pirsch war, musste man ein manches Mal schon genauer hinsehen, um ihn zu entdecken.

Hier mal ein Bild von unserem Paul:

Paul

Wir hatten sogar mittlerweile Paul soweit, dass er Dany aus der Hand gefressen hat.

Alles schien bestens. Aber leider kam dann eines Tages auch der Abschied von unserem Paul. Es fing schon 2 Tage vorher an. Wir hatten seit etlichen Wochen auch einen Röhrenwurm in unserem Becken und Paul war friedlich. Eines Abends fanden wir dann aber die Krone vom Röhrenwurm, dachten uns aber nichts dabei, da sie auch ohne Probleme nach wuchs. Dann aber fehlte wieder die Krone und wir mussten sehen, dass, wenn Paul sich unbeobachtet fühlte, er unseren Röhrenwurm angriff. Er machte sich über diesen her und dem Röhrenwurm war leider auch nicht mehr zu helfen. Der Röhrenwurm war hinterher durchlöchert wie ein Schweitzer Käse. Wir machten Paul aber dafür keine Vorwürfe, schließlich war es ja seine natürliche Veranlagung auch einmal seinen Speiseplan zu erweitern, und Röhrenwürmer stehen wohl ganz oben auf der Liste. 2 Nächte später wählte unser Paul dann aber auch leider selbst den Freitod und sprang aus unserem Becken. Maik konnte ihn dann leider nur noch am nächsten Morgen völlig ausgetrocknet auf dem Fußboden kurz vor unserer Stubentür finden. Jede Hilfe kam zu spät.

Wir vermuten, dass er sich über irgendetwas die Nacht erschreckt haben muss. Eventuell ist er ja der Futterpumpe mit seinem Schwanz zu nah gekommen, aber erfahren werden wir es leider nie.

So bleibt uns nur noch die Erinnerung an diesen verrückten, nicht gerade hübschesten, aber sehr coolen und doch liebenswürdigen Fisch, unseren Paul.

Die Meerwasserbesitzer

Sexy Mitbewohner

•27. Juli 2009 • Kommentar verfassen

Vor gut 2 Wochen waren wir wieder einmal bei unserem Meerwasserhändler des Vertrauens. Eigentlich wollte Dany ja für ihr kleines Nanobecken nach einer Scheibenanemone schauen, aber es ist wieder einmal alles anders gekommen, wie man sich es vorgestellt hatte :-D.

Auf der Suche nach einer hübschen Scheibenanemone sind wir über zwei interessante Garnelen gestoßen, für die wir uns auch eigentlich sofort entschieden hatten. Es handelt sich bei unseren neuen Nanobecken-Bewohnern um sogenannte Hohlkreuz-Garnele (Thor amboinensis).

Hohlkreuzgarnele

Hohlkreuzgarnele

Die Hohlkreuz-Garnelen haben auf ihrem hellbraunen Körper eine auffällige weiße Punktzeichnung und der Kopf, sowie der Schwanz werden von Natur aus nach oben gestreckt. Somit entsteht der Eindruck eines Hohlkreuzes. Weiterhin führen diese Garnelen auch wippförmige Bewegungen aus. Durch dieses „Wackeln“ mit dem Hinterteil haben sie auch die Bezeichnung „sexy shrimp“.

Die beiden Garnelen passen sich mit ihrer sehr geringen Größe auf jeden Fall der Größe des Nanobeckens an und sind sehr schön anzuschauen.

Ganz nebenbei sei noch erwähnt,  dass wir uns für das Nanobecken auch noch eine kleine Bäumchenweichkoralle zugelegt haben :-).

Die Meerwasserbesitzer